Herr Kala, Frau Linn, was fasziniert Sie persönlich an Quantenphysik und Quantentechnologien? Was finden Sie besonders spannend?
Vojtech Kala: Für mich ist der faszinierendste Aspekt der Quantenphysik die Kontraintuitivität. Als Student der Quantentheorie fühle ich mich oft wie Alice im Wunderland, denn Quantensysteme verhalten sich anders, als man es intuitiv erwarten würde. Dazu kommt die Schönheit der mathematischen Beschreibungen, die in der Quantenphysik weit über unsere klassischen Erfahrungen hinausgeht.
Hanna Linn: Mich interessieren vor allem Quantenalgorithmen, denn sie sind eine coole Kombination aus Mathematik mit Computerwissenschaften und Quantenphysik.
Wieso ist die Arbeit im Bereich Quantentechnologien eine gute Option für junge Forschende wie Sie?
Kala: Im Bereich Quantentechnologien zu arbeiten und zu forschen ist sehr kreativ und bringt immer neue Herausforderungen mit sich. Außerdem bietet es tolle Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern - beispielsweise in Bereichen wie Teamwork oder der Präsentation von Forschungsergebnissen.
Linn: Ganz einfach, weil es ein wachsendes und sehr spannendes Forschungsfeld ist!
Was sind Ihre persönlichen Wünsche und Ziele für die eigene Karriere? Was möchten Sie in Zukunft erreichen?
Kala: Momentan stecke ich mitten in meiner Promotion und wünsche mir, neue, originelle Ideen im Bereich Quantentechnologien zu entwickeln. Außerdem möchte ich ein tieferes Verständnis für Quantentheorie und ein Gefühl für das Verhalten von Quantensystemen erlangen.
Linn: Auch ich bin noch mitten in der Promotion und fokussiere mich erst einmal darauf, diese fünf Jahre gut zu Ende zu bringen. Danach schaue ich weiter. Bisher habe ich die Dinge immer so genommen, wie sie kamen, und bin damit gut gefahren. Gerade bin ich sehr glücklich damit, in diesem spannenden Forschungsfeld zu arbeiten.
Inwiefern hat die Quantum Futur Akademie 2020 bis 2022 dabei geholfen, Ihre persönlichen Ziele zu entwickeln?
Kala: Die Online-Events der Akademie während der Pandemie haben mich in den Lockdowns inspiriert und motiviert. Als die Akademie dann endlich in Berlin stattfand, haben mich vor allem die Treffen mit Physikerinnen und Physikern an deren Instituten und die Diskussionen mit ihnen begeistert. Sie haben mir dabei geholfen, die Vision für meine eigene zukünftige Karriere zu schärfen.
Linn: Ich hatte vor allem großen Spaß daran, mich mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen. Ich finde es toll, dass das Format über zwei Jahre ging, sodass man die Entwicklung und Fortschritte der anderen mitbekommen konnte.
Denken Sie, dass internationaler Austausch zwischen jungen Forschenden wichtig ist für Europas Zukunft im Bereich Quantentechnologien? Warum?
Kala: Für mich ist es ganz wichtig, Forschende aus anderen Ländern kennenzulernen. Das Physikstudium - vor allem während der Promotion - verlangt Studierenden eine Menge Selbstmanagement ab. Internationale Events sind eine tolle Möglichkeit, verschiedene Einstellungen und Erfahrungen zu diskutieren und die eigenen Strategien zu verbessern. In Kombination mit der Inspiration, die man aus solchen Veranstaltungen mitnimmt, kann das uns alle zu besseren Physikerinnen und Physikern machen.
Linn: Auf jeden Fall, denn es ist spannend und wichtig zu sehen, wie ähnlich wir über manche Aspekte denken, und bei welchen es Unterschiede gibt. Ich habe großartige Kontakte für die Zukunft geschlossen.