Erstellt von Quantentechnologien

Start der Deutsch-Israelischen Quantum Futur Akademie 2023

In der ersten Akademiewoche erlebten die Teilnehmenden aus Israel und Deutschland geballten Quanteninput und schlossen neue Freundschaften. © BMBF

In diesem Jahr ist die Quantum Futur Akademie bi-national. Um die Freundschaft und den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und Israel zu fördern, trafen sich vergangene Woche 30 Studierende aus beiden Ländern in Israel für den ersten Teil der diesjährigen Akademie.

Mit vielfältigen Anwendungen in Logistik, Klimaforschung oder Medizin gehören Quantentechnologien zu den vielversprechendsten Schlüsseltechnologien der Zukunft. Da ihre Entwicklung vor allem an der Schnittstelle von Physik, Informatik und Ingenieurwesen geschieht, mangelt es jedoch an hochqualifizierten, interdisziplinären Fachkräften. An diesem Punkt setzt die Quantum Futur Akademie (QFA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an und bietet ausgewählten Studierenden aus dem MINT-Bereich exklusive Einblicke in die Welt der angewandten Quantentechnologien. Besonders ist an der diesjährigen Akademie, dass sie gemeinsam vom BMBF und dem israelischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MoST) sowie der Deutschen Botschaft Tel Aviv geplant und umgesetzt wurde. Denn auch der internationale, wissenschaftliche Austausch ist ein wichtiges Kriterium für das erfolgreiche Vorantreiben der Quantentechnologien.

Letzte Woche traten nun 15 MINT-Studierende aus Deutschland ihre Reise nach Israel an, wo bereits 15 weitere Studierende des Partnerlandes und ein intensives Akademieprogramm auf sie warteten.

Gelungener Auftakt in Tel Aviv

Das Akademieprogramm startete am Sonntag mit einer Willkommensveranstaltung, bei der Chief Scientist Prof. Avi Domb vom MoST und Dr. Eric Zimmerman von der German Israeli Foundation (GIF) die Teilnehmenden willkommen hießen.

Dann wurde es für die 30 Teilnehmenden der Akademie gleich interaktiv: In Gruppen wurde ihnen je ein technologischer Ansatz für Quantencomputing zugeteilt. Ihre Aufgabe für die gesamte Woche bestand darin, die Grundlagen, Potenziale und Grenzen ihrer Technologie zu ergründen und so aufzubereiten, dass sie diese zum Abschluss der Woche vorstellen konnten.

Zu Gast an der Hebrew University of Jerusalem

Am Montagmorgen reiste die Gruppe zur Hebrew University of Jerusalem (HUJI). Nach verschiedenen Vorlesungen konnten die Studierenden Labore der Quantenoptik und Quantensensorik besichtigen. Die Laborleitenden und studentischen Mitarbeitenden berichteten von ihren Experimenten und luden danach die Akademieteilnehmenden dazu ein, mit ihnen bei Pizza über ihre Arbeiten zu sprechen. Der Tag schloss mit einer informativen Stadtführung durch Jerusalem.

Weizmann Institut und Quantum Source laden zu Vorträgen und Labortouren ein

Der Dienstagmorgen führte die Studierenden zum Weizmann Institut nach Rehovot. Dort startete der Tag mit interessanten Vorlesungen zum Thema Quantencomputing, Quantenkryptographie und Quantensensorik.

Am Nachmittag besuchten die Studierenden das Startup Quantum Source, das sich auf photonische Quantencomputer spezialisiert hat. Neben fachlichen Vorträgen und Diskussionsrunden hatten die Studierenden auch hier die Möglichkeit, die Labore des jungen Unternehmens zu besuchen.

Der Tag endete mit einer Stadtführung durch Jaffa, einem geschichtsträchtigen Hafendistrikt von Tel Aviv.

Ein Mittwoch in Haifa

Den Mittwoch verbrachten die Teilnehmenden in Haifa, wo das Technion – Israel Institute of Technology seinen Sitz hat. Auch hier füllten spannende Vorträge und verschiedenste Labortouren zu unterschiedlichsten quantentechnologischen Anwendungen den Vormittag.

Am Nachmittag lud das in Haifa ansässige IBM Research Center zu sich ein. Hier konnten sich die Studierenden nicht nur auf Vorträge zu Quantenalgorithmen freuen. Zugleich bot sich ihnen die einmalige Gelegenheit, die Mitarbeitenden mit ihren Fragen zum Arbeitsalltag bei IBM zu löchern.

Abschied am Donnerstag

Der Donnerstag läutete das Ende des Akademieprogramms mit vertiefenden Vorlesungen, Diskussionen und Labortouren an der Bar Ilan University (BIU) in Tel Aviv ein.

Zum Abschluss stellten die Studierenden ihre Präsentationen aus den Gruppenarbeiten vor. Die Präsentationsansätze waren allesamt sehr kreativ: Von eigenhändig gezeichneten gefangenen Ionen bis hin zu einem selbstgeschriebenen Lied über Superconducting Qubits war alles dabei. Über den Preis – ein Buch zum Thema Quantencomputing und Quanteninformation – konnte sich schließlich die Gruppe der Neutralen Atome freuen. Sie konnten die Grundlagen ihrer Technologie verständlich vermitteln und erfolgreich gegen andere Technologien verteidigen.

Bei einem letzten gemeinsamen Abendessen endete der erste Teil der Akademiewoche schließlich in Tel Aviv. Die Woche hinterlässt nicht nur spannende Einblicke, sondern macht auch Lust auf mehr. Alle freuen sich bereits auf den zweiten Teil der Akademie, der in September in München stattfinden wird.

Weitere Informationen

Die Quantum Futur Akademie hat Tradition. Begann sie 2018 erstmalig als nationales Programm, folgten in den Jahren darauf internationale Formate. Die Quantum Futur Akademie ist eine Säule des Quantum Futur Programms des BMBF, das beste Voraussetzungen für junge Nachwuchsforschende im Bereich der Quantentechnologien schaffen soll.

Zurück

Bei bester Aussicht am Weizmann Institut lauschten die Studierenden aufmerksam den Vorträgen der Expertinnen und Experten und sammelten dabei Input für ihre eigenen Präsentationen. © BMBF

Informative Labortouren führten die Teilnehmenden durch die spannende Arbeitswelt der Institutionsmitarbeitenden. © BMBF

Ob zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Industrie oder wie hier aus der Wissenschaft: Die Netzwerkmöglichkeiten waren ein Highlight der Akademie. © BMBF

Stadtführungen durch die besuchten, geschichtsträchtigen Orte durften natürlich nicht fehlen. © BMBF

Die Gewinnergruppe der Abschlusspräsentationen freute sich über ihre Preise und Urkunden. © BMBF