„Quantentechnologien können für einen großen Sprung nach vorn sorgen: bei Modellrechnungen für die Klimaforschung, bei abhörsicherer Kommunikation, beim Planen von Verkehrsflüssen in Echtzeit, beim Entwickeln neuer Materialien für die Batterieforschung oder medizinischer Wirkstoffe, bei der Analyse komplexer Vorgänge an den Finanzmärkten - bis hin zur Quantensensorik für die Hirnforschung. Da kann sich und wird sich für uns alle spürbar etwas verändern – insbesondere durch Quantencomputer“, sagte Bettina Stark-Watzinger in ihrem Grußwort, und betonte: „Wir stehen hier an der Schwelle zu einem neuen Kapitel des Fortschritts, mit Quantentechnologien als Schlüsseltechnologien.“
Per Videoschalte nahm die neue Bundesministerin für Bildung und Forschung teil an ihrem ersten öffentlichen Termin zum Thema Quantentechnologien: Der Inbetriebnahme eines neuen Quantenannealers am Forschungszentrum (FZ) Jülich. Der Annealer mit mehr als 5.000 Qubits ist Teil der Jülicher Nutzer-Infrastruktur für Quantencomputing (JUNIQ), die Forschenden in Deutschland und Europa seit Herbst 2019 Zugriff auf verschiedene Quantensysteme ermöglicht. Er ist das erste quanten-cloud-basierte System des kanadischen Unternehmens D-Wave Systems außerhalb Nordamerikas und eingebettet in das Jülich Supercomputing Center (JSC). Prof. Thomas Lippert und Prof. Kristel Michielsen vom FZ Jülich erläuterten das System und die dahinterliegende Technologie.
Bedeutung des Quantencomputings für NRW, Deutschland und Europa
Bei der feierlichen Inbetriebnahme waren neben Stark-Watzinger auch EU-Kommissarin Mariya Gabriel und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Gast. Alle drei betonten die Bedeutung der Quantentechnologien und insbesondere des Quantencomputings auf technologischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene, und gratulierten den Partnern zum erreichten Meilenstein. JUNIQ wird daher auch vom BMBF und der NRW-Landesregierung mit je fünf Millionen Euro gefördert.
Auch in den Medien stieß der Termin auf große Resonanz. So berichteten unter anderem der WDR und der Spiegel. Mehr Infos gibt es außerdem in einer ausführlichen Pressemitteilung des FZ Jülich sowie im Mitschnitt der Veranstaltung auf YouTube.