Quantum Future Academy 2024 findet Abschluss in Hannover

Während der Quantum Future Academy 2024 konnten sich die Teilnehmenden mit Keyplayern aus Wissenschaft und Industrie austauschen. © Sebastian Köster | BMBF

Ein weiteres Akademiejahr geht an diesem Freitag zu Ende: Eine Woche lang hatten 30 Studierende aus ganz Deutschland die Möglichkeit, in die Welt angewandter Quantentechnologien zu schnuppern und erste wichtige Kontakte zu knüpfen.

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Gerade die MINT-Disziplinen sind betroffen und die Quantentechnologien sind keine Ausnahme. Im Gegenteil: Um Quantentechnologien in die Anwendung zu bringen, sind viele verschiedene Kompetenzen und Fähigkeiten aus unterschiedlichsten Disziplinen nötig. Hier setzt die Quantum Future Academy (QFA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) an. Sie bringt Studierende aus allen relevanten MINT-Bereichen zusammen, zeigt ihnen, was sowohl technologisch als auch beruflich möglich ist und vernetzt sie schon früh mit wichtigen Keyplayern im Bereich angewandter Quantentechnologien.

Auch dieses Jahr war keine Ausnahme, denn der diesjährige lokale Partner der QFA, das Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), bietet in Hannover und Umgebung den perfekten Nährboden für weltweit einzigartige Labore, Wissenschaftsinstitute, Unternehmen, Start-ups und damit unangefochtenes Know-How und Expertise in den Quantentechnologien. Das Programm war gefüllt mit Fachvorträgen, Labortouren, Hands-on Experimenten, einem groß angelegten Workshop und einem abwechslungsreichen Kulturprogramm.

HITec, LNQE, LENA und das QTZ an der PTB führen wissenschaftliche Exzellenz vor Augen

In der vergangenen Woche lag großer Fokus nicht nur auf der Vermittlung von Wissen über Quantentechnologien, sondern auch auf die Überführung in die Anwendung. Wie beide Themen im Forschungsalltag zueinander finden, zeigten Mitarbeitende des Hannover Institute of Technology (HITec), des Laboratorium für Nano- und Quantenengineering (LNQE) in Hannover, des Laboratory for Emerging Nanometrology (LENA) sowie des Quantentechnologie-Kompetenzzentrum (QTZ) an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig (PTB). Vor Ort führten sie die Studierenden durch spannende Laboraufbauten, demonstrierten quantentechnologische Anwendungen und ließen sie bei Hands-on Experimenten selbst die quantentechnologischen Effekte erzeugen und beobachten.

Unternehmen, Start-ups und Outreachprojekte zeigen Studierenden eine ganz neue Welt

Viele der Teilnehmenden kennen Quantentechnologien nur aus dem Studium und aus Laboren der Universität. Doch wie sich daraus Geschäftsideen entwickeln lassen, was es braucht, um ein eigenes Unternehmen zu gründen und wie hier Labore und die Arbeit aussehen können, war für viele Neuland. Umso schöner war es, dass Gründerinnen und Gründer, darunter von Agile Optic, QUDORA, CDO² und zeptocision, in spannenden Panels Einblicke darin gaben und die Studierenden die Möglichkeit hatten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

In einer Welt, in der die Entwicklung von Quantentechnologien stetig voranschreitet, kommt es immer mehr auf das Verständnis und die Unterstützung dieser Technologie durch die Gesellschaft an. Zum ersten Mal in der Geschichte der Quantum Future Academy stand daher auch das Thema Outreach im Fokus. Im phaeno Wolfsburg lernten die Studierenden verschiedene Ansätze kennen, wie man die zugrundeliegenden physikalischen Effekte erlebbar machen kann. Diese Impulse nahmen sie später mit in einen Design Thinking Workshop, bei dem sie nicht nur eine Idee für einen Quantensensor entwickelten, sondern auch wie man anschauliche Prototypen entwickeln kann, um die Wirkweise ihrer Technologie anschaulich darzustellen.

Abschlussevent mit allen Beteiligten

Ein ganz besonderes Highlight dieses Jahr war, dass das traditionelle Abschlussevent mit Beteiligung der Wissenschaft, Industrie und Politik nicht nur im kleinen Kreis stattgefunden hat, sondern mit allen Personen, die diese Akademie möglich gemacht haben. Während der Veranstaltung stellten die Studierenden außerdem mit viel Charme und Witz ihre eigenen Ideen für eine quantensensorische Anwendung vor; eine Fachjury bewertete im Anschluss die Pitches und kürte den ersten Platz. Das Gewinnerteam entschied sich dafür, Quantensensoren in Dronen einzubauen und über Solarzellen fliegen, um frühzeitig elektrische Defekte zu erkennen.

Neu war auch, dass dieses Jahr zwei Alumni aus den vergangenen Akademien vor Ort waren und den Studierenden von ihren eigenen Erfahrungen berichtet haben. Sie erzählten von ihrer Akademie, was sie gemacht und wen sie getroffen haben, und was sie von ihr für ihren weiteren Werdegang mitnehmen konnten.

Abwechslungsreiches Kulturprogramm rundet Akademietage ab

Natürlich darf auch ein wenig Kultur in der Landeshauptstadt Niedersachsens nicht fehlen. So hatten die Teilnehmenden direkt am ersten Tag die Gelegenheit bei einem gemeinsamen Kochevent ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen. Die weiteren Tage fanden ihren gemütlichen Ausklang beispielsweis im Varieté-Theater oder bei geselligen Pub-Quizzes.

Weitere Informationen

Die QFA ist ein fester Bestandteil des Quantum Future Programms des BMBF. Mit jährlich wechselnden lokalen Ausrichtenden bietet sie eine Woche lang 30 Studierenden aller MINT-Disziplinen exklusive Einblicke hinter die Kulissen in Forschung und Innovation angewandter Quantentechnologien. Großer Fokus liegt dabei stets auf interaktiven Formaten, wie Workshops, Hands-on Experimente und Netzwerkaktivitäten. Dieses Jahr war das Quantum Valley Lower Saxony mit seinem großen Netzwerk aus Wissenschaft und Industrie lokaler Gastgeber.

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Auf dem Stundenplan standen spannende wissenschaftliche Vorträge,… © Sebastian Köster | BMBF

...Laborführungen,… © Sebastian Köster | BMBF

...aber auch spannende Hands-on Experimente… © Sebastian Köster | BMBF

…und ein abwechslungsreiches Abendprogramm mit zahlreichen Möglichkeiten, sich gegenseitig kennenzulernen und nachhaltige Netzwerke zu spannen. © Sebastian Köster | BMBF

Zum ersten Mal besaß die Akademie einen weiteren Schwerpunkt: Outreach. Im Museum konnten die Studierenden selbst Quantenoutreachprojekte testen,… © Sebastian Köster | BMBF

...und später selbst die gewonnenen Eindrücke in einem Workshop umsetzen: Hierbei sollten die Studierenden eine Idee für einen Quantensensor und eine Strategie, wie man diese möglichst anschaulich präsentieren kann, entwickeln. © BMBF

Die Ideen wurden schließlich auf dem Abschlussevent der Akademie vorgestellt. Die von der Fachjury gekürte Siegergruppe erfand einen Quantensensor, mit dem sich frühzeitig elektrische Defekte an Solaranlagen detektieren lassen. © Sebastian Köster | BMBF