Die Richtlinie zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten zwischen Deutschland und Ungarn im Rahmen von EUREKA zielt auf die Intensivierung der bilateralen Technologiekooperation mit Ungarn in ausgewählten Themenfeldern ab. Dies geschieht insbesondere über die Stärkung der engen Zusammenarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Forschungseinrichtungen und Hochschulen beider Länder.
Vor dem Hintergrund der Richtlinie startet im September das Projekt quNV2.0.
Zwei deutsche und zwei ungarische Projektpartner entwickeln hier ein anwendungsfreundliches Quantenmikroskop, das auch von Nicht-Expertinnen und Nicht-Experten eingesetzt werden kann.
Spinbasierte Quantensensorik wird in etablierte Mikroskopieplattformen mit benutzerfreundlicher Software und Steuerung integriert. So wird ein adäquates Instrument für Forschungslabore verfügbar, das z. B. für die Entwicklung neuer Materialien sowie die Entschlüsselung molekularer Strukturen eingesetzt werden kann.
Mit dem Projekt EuroQExa wird das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) zu einem von sechs Institutionen, die im Rahmen einer Ausschreibung des EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) einen Quantencomputer betreiben können. EuroHPC JU ist eine gemeinsame Initiative der EU, europäischer Länder und privater Partner zur Entwicklung eines Supercomputing-Ökosystems in Europa.
Das Projekt startet im September und integriert hochmoderne Quantencomputer in eine High-Performance-Computing-Umgebung (HPC-Umgebung).
Für EuroQExa wird ein auf supraleitenden Schaltkreisen basierender Quantencomputer in eine HPC-Umgebung am Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München integriert. Das Projekt baut dabei auf bestehenden Quantencomputing-Demonstratoren auf, insbesondere dem ebenfalls vom BMBF geförderten Projekt Q-Exa.
EuroQExa arbeitet eng mit den fünf weiteren in Europa verteilten Hochleistungsrechenzentren zusammen, um eine konsistente und übertragbare Lösung für das gesamte europäische Ökosystem bereitzustellen.
Zur Bewertung von Ergebnissen der Grundlagenforschung bezüglich ihres Marktpotenzials sind wissenschaftlich-technische Vorarbeiten notwendig. Mit der Maßnahme „Wissenschaftliche Vorprojekte (WiVoPro): Photonik und Quantentechnologien“ fördert das BMBF Vorprojekte mit dem Ziel, wissenschaftliche Fragestellungen im Hinblick auf zukünftige industrielle Anwendungen in der Photonik und Quantentechnologie zu untersuchen. Sie sollen die bestehende Forschungsförderung ergänzen und eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und industriegeführter Verbundförderung schlagen. Vor dem Hintergrund dieser Maßnahme starten im September zwei neue Projekte:
SAEQS realisiert eine skalierbare Auslese- Elektronik für photonische Quanten-Sensoren, um praktische Anwendungen zu ermöglichen. Hierzu werden Lösungen entwickelt, bei denen eine große Anzahl an Quanten-Sensoren gleichzeitig betrieben und in einem Gesamtsystem verwendet werden können.
Die neue Auslese-Elektronik bildet die Grundlage für Kameras, die einzelne Photonen mit einer hohen Effizienz und zeitlichen Genauigkeit messen können, trägt zur Verbesserung der Übertragungsgeschwindigkeit von Quantenkommunikation bei und erhöht die Skalierbarkeit von Quantencomputern, die mit Photonen arbeiten.
QC4EP untersucht DNA-stabilisierte Metallcluster als Emitter verschränkter Photonen. Sie werden hinsichtlich ihrer optisch nichtlinearen Eigenschaften sowie der Optimierung ihrer Emissionscharakteristik erforscht.
Die neue Technologie hätte ein enormes Potenzial für die intrazelluläre Detektion von Krankheiten, die Aufklärung metabolischer Prozesse sowie für eine Vielzahl von Anwendungsoptionen in der Quantenbildgebung, -kommunikation und bei Quantencomputern.
Alle weiteren gefördeten Projekte finden Sie in unserer Projektübersicht.