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Karliczek: Meilenstein für Quantencomputing in Deutschland

Bundesministerin Anja Karliczek überreicht Jan Goetz, CEO von IQM, die Förderurkunde für das Projekt Q-Exa
Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Die Erforschung international wettbewerbsfähiger Quantencomputer wird immer wichtiger. Mit Q-Exa startet nun ein Projekt, das einen Quantencomputer-Demonstrator entwickelt und für verschiedene Anwendungen testen wird. Mit einer Pressekonferenz zu Projektbeginn läutete Anja Karliczek am Montag eine neue Ära des Quantencomputings in Deutschland ein.

Deutschland besitzt eine außerordentliche Kompetenzdichte im Bereich der Quantentechnologien. Um diese auch weiterhin zu stärken und die technologische Unabhängigkeit des Landes weiter auszubauen, hat die Bundesregierung im Frühjahr dieses Jahres ein 2 Milliarden schweres Konjunkturpaket geschnürt. Zu diesem gehört auch die Fördermaßnahme „Quantencomputer-Demonstrationsaufbauten“, in der Anfang der Woche das erste von neun Projekten gestartet ist: Das Projekt „Quantencomputer-Erweiterung durch Exa-Scale-HPC“ (Q-Exa) wird vom BMBF mit rund 40 Millionen Euro gefördert.

Unter der Federführung der IQM Germany GmbH wollen die Projektpartner von Q-Exa bis Ende 2024 einen 20-Qubit-Quantencomputer-Demonstrator in das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching bei München integrieren. Der Quantencomputer basiert auf supraleitenden Schaltkreisen und soll den Nutzerinnen und Nutzern einen frühzeitigen, cloud-basierten Zugang zu quantenbeschleunigten High Performance Computing (HPC) Umgebungen verschaffen.

Karliczek betont Potenzial des Projekts

Zum Projektstart übergab Bundesforschungsministerin Anja Karliczek persönlich die Förderurkunde an Dr. Jan Goetz, CEO und Mitgründer von IQM. In der damit verbundenen Pressekonferenz legte sie dar: „Die Integration eines Quantencomputers in die Infrastrukturen des Leibniz-Rechenzentrums birgt enormes Potential für Wissenschaft und Wirtschaft. Das Projekt wird dazu beitragen, den Quantencomputer an die Praxis heranzuführen und für Anwender aus Wissenschaft und Industrie konkret nutzbar zu machen. Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Projektstart den ersten Meilenstein in Richtung eines wettbewerbsfähigen Quantencomputers ‚made in Germany‘ erreicht haben.“ Q-Exa trägt somit entscheidend zur technologischen Souveränität Deutschlands und Europas bei.

Interdisziplinarität als Schlüssel

Um die Besonderheiten eines Quantencomputers in einer HPC Umgebung zu erforschen, ist eine Grundvoraussetzung für Q-Exa ein Forschungskauf, der nicht nur den 20-Qubit-Quantecomputer umfasst, sondern auch einen Quantencomputing-Emulator sowie ein Software-Framework. So soll ein tiefes Verständnis für das System erarbeitet und Algorithmen getestet und entwickelt werden. Durch den Projektaufbau und das Projektziel Q-Exas greifen Anwendung und Entwicklung, Wissenschaft und Industrie ineinander. Das Konsortium umfasst gebündelte Fachkompetenzen aus den Bereichen der Quantenphysik sowie der Informatik und Anwendern aus der Industrie. Neben IQM und dem LRZ gehören auch die science + computing Aktiengesellschaft sowie die HQS Quantum Simulations GmbH zu den Projektpartnern.

An der Pressekonferenz zum Projektstart nahmen neben Anja Karliczek und Dr. Jan Goetz auch Prof. Dr. Dieter Kranzlmüller, Leiter des LRZ, sowie Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE teil. Eine umfassende Pressemitteilung des BMBF finden Sie hier.

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