Erstellt von Quantentechnologien

Erfolgreicher virtueller Akademie-Auftakt

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek begrüßte die Teilnehmenden der virtuellen QFA unter dem Motto "Paving the Quantum way" im öffentlichen Livestream.
Bild: VDI TZ

55 Studierende aus 29 Ländern kamen vergangene Woche zu einem virtuellen Vorab-Programm für die auf 2021 verschobene Quantum Futur Akademie zusammen. Auf dem Stundenplan stand neben Labtouren und Workshops auch eine öffentliche Talkrunde zum Thema Nachwuchsförderung mit Bundesforschungsministerin Anja Karlizcek.

Eigentlich hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Quantum Futur Akademie 2020 (QFA) die erste Novemberwoche in Berlin verbringen sollen, doch wie bei so vielen Veranstaltungen dieser Tage machte auch hier die COVID19-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Das einwöchige Programm rund um das Thema Quantentechnologien, das im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft stattfindet, wurde auf 2021 verschoben. Damit aber die knapp 60 Studierenden, die sich zuvor in nationalen Auswahlverfahren in 29 Ländern gegen große Konkurrenz durchgesetzt hatten, in diesem Jahr nicht ganz leer ausgehen, lud das Bundesministerium für Bildung und Forschung sie Anfang November zu einem zweitägigen virtuellen Programm ein.

Informeller Austausch und fachlicher Input

Interaktive Kennenlernformate und informeller Austausch per Videokonferenz und Chat sorgten trotz der räumlichen Distanz für ein Gruppengefühl. Dazu kam ein abwechslungsreiches fachliches Programm, das einen ersten Einblick in die Welt der Quantentechnologien gab. In einer virtuellen Tour erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, allesamt Studierende der Natur-, Ingenieur- oder Informationswissenschaften, die Labore am Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin. In Unternehmenspräsentationen und einem „Scientist-Speed-Dating“ erfuhren sie, was sich in und um Berlin in den Quantentechnologien gerade tut. Und in einem Business-Development-Workshop entwickelten sie bereits erste Ideen für Geschäftsmodelle in diesem Bereich.

„Für mich als experimentelle Forscherin war es sehr inspirierend, die Labore und Aufbauten in der virtuellen Labtour zu sehen – das war eine großartige Präsentation“, sagt Helin Özel, die gerade ihren Master in Electrical and Electronics Engineering an der Özyeğin University in Istanbul macht. Zu dem ungewöhnlichen Format ergänzt sie: „Obwohl es eine virtuelle Veranstaltung war, habe ich wirklich die Gastfreundschaft und die Verbindung zu den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gespürt.“

Paving the Quantum way

Weiteres Highlight waren zwei besondere Programmpunkte am Freitag, die live aus dem Futurium Berlin gestreamt wurden. Unter dem Motto „Paving the Quantum Way“ wandte sich Bundesforschungsministerin Anja Karliczek direkt an die Akademie-Teilnehmenden und motivierte sie, sich weiterhin in diesem Bereich zu engagieren. Im Anschluss tauschte sie sich in einem Polit-Talk mit Chiara Macchiavello vom Quantum Flagship, Markus Krutzik vom Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Jan Goetz vom Quantencomputing-Startup IQM über das Thema Nachwuchsförderung in den Quantentechnologien aus. Die Talkrunde gibt es auf YouTube zum Nachschauen.

Am Freitagnachmittag folgte dann noch das Finale des Quantum Futur Awards, in dem neben den Pitches der Finalistinnen und Finalisten vor allem der kreative Beitrag von Science-Slammerin Sabrina Patsch die Akademie-Teilnehmenden begeisterte. Mehr zur Awardverleihung gibt es hier zu lesen und hier zu sehen .

Virtuell vernetzt mit Blick auf die Nachhol-Akademie 2021

Während des gesamten virtuellen Programms waren die Teilnehmenden in regem Austausch, nahmen erste Ideen für eigene Projekte und Forschungsarbeiten mit und knüpften Kontakte. „Das war eine einzigartige Gelegenheit, unterschiedliche Quantenenthusiasten aus so vielen Ländern kennenzulernen – von Forscherinnen über führende Unternehmer und potenzielle Arbeitgeber bis zu den anderen Teilnehmenden als Fachkolleginnen und -kollegen“, sagt Mio Poortvliet, der seinen Master in Quantum Matter & Optics an der niederländischen Leiden University macht. „Für die Vor-Ort-Akademie in Berlin freue mich auf die Gespräche mit den anderen Studierenden bei Currywurst und Bier, denn das lässt sich virtuell nun einmal nicht umsetzen.“ Im Sinne einer nachhaltigen Vernetzung und um die Zeit bis zur Nachhol-Akademie im Jahr 2021 zu überbrücken, verabredeten sich Teilnehmende und Organisatoren zu einem regelmäßigen virtuellen Stammtisch.

Geplant und umgesetzt wurde das virtuelle Programm durch das BMBF in Kooperation mit einem Team der Humboldt-Universität zu Berlin und des Ferdinand-Braun-Instituts für Höchstfrequenztechnik unter Leitung von Markus Krutzik. Als lokaler Gastgeber wird das Berliner Team auch die Nachhol-Akademie 2021 organisieren und nahm dafür von den Studierenden bereits einige Wünsche und Vorschläge entgegen. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Quantum Futur Akademie 2020 haben uns sehr beeindruckt. Es war eine große Bereicherung, mit so vielen begeisterten jungen Menschen aus ganz Europa die Berliner Quantenlandschaft virtuell zu erkunden - Wir freuen uns auf das nächste Jahr und den hoffentlich persönlichen Austausch vor Ort", sagt Krutzik.

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Labtour mal anders: Das Berliner QFA-Team führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Videomeeting durch die Labore das Instituts für Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Bild: VDI TZ

Quantenphysik mal anders: Die Berliner Doktorandin Sabrina Patsch präsentiert Aspekte ihrer Forschungsarbeit in Form eines Science Slams.
Bild: VDI TZ