Erstellt von Quantentechnologien

Erfolgreiche BMBF-Quantenaktivitäten auf der Hannover Messe

Bundesforschungsminister Cem Özdemir und Dr. Markus Bendele (IQM Quantum Computers) auf dem BMBF-Hauptstand beim Exponat zum Förderprojekt „Quantencomputing für Exascale-HPC“ (Q-Exa).
Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Auf der Hannover Messe vom 30. März bis 4. April präsentierte das BMBF wieder seine Aktivitäten im Quanten- und Photonikbereich. Neben Bühnenauftritten gab es ein von Bundesforschungsminister Özdemir besuchtes interaktives Exponat zum Quantencomputing.

Förderprojekte auf der Tech Transfer Stage

Gleich nach der Eröffnung der Tech Transfer Stage im Future Hub (Halle 2) am Montag präsentierten sich drei große BMBF-Leuchtturmverbünde zu den Themen Quantencomputing, Quantensensorik und Quanteninformatik. Dr. Markus Bendele von IQM Quantum Computers stellte das Förderprojekt Q-Exa vor und kam zu dem Schluss, dass der Fortschritt bei der Integration von Quantencomputern in High-Performance-Computing-Zentren entscheidend für eine skalierbare Anwendung ist. Dr. Ilai Schwartz von der NVISION IMAGING Technologies GmbH betonte in seinem Vortrag zum Projekt QuE-MRT, dass Magnetresonanztomographie ergänzt durch die Quantentechnologie der Hyperpolarisation ein Gamechanger für die frühzeitige Diagnose von verschiedenen Krankheiten werden könnte. Dr. Philipp Preiss vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik unterstrich bei der Vorstellung des Projekts HFAK, dass es gelungen ist, einen Quantenchemie-Algorithmus erfolgreich auf ultrakalte Quantengas-Simulatoren zu übertragen. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Lösung chemischer Probleme, z. B. zur chemischen Spaltung von Polymeren für neue Recyclingverfahren, mit dem Ziel einer zirkulären chemischen Wirtschaft. Weitere vielversprechende Ansätze hierzu werden im Folgeprojekt FermiQP verfolgt.

Am Mittwoch präsentierten sich gleich neun jüngst gestartete Forschungsverbünde der Fördermaßnahme Quantentechnologische und photonische Systemlösungen für Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes, der Biodiversität, der nachhaltigen Energiesysteme und der Ressourcenschonung. Die sechsminütigen Pitches der Projekte waren auch für fachfremde Zuschauende ein gelungenes Format, um die vielfältigen Anwendungen aus der Photonik und den Quantentechnologien für die Nachhaltigkeit kennenzulernen, ohne zu tief in technische Details einsteigen zu müssen. Die neun Verbünde besuchten am Tag zuvor eine vom Netzwerkprojekt Quanderland organsierte Kick-off-Veranstaltung am Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI in Braunschweig. Damit waren die Pitches der Projekte auf der Hannover Messe auch ein pointiertes Ergebnis der erfolgreichen Vernetzung vom Vortag.

Ministerbesuch am BMBF-Stand

Am BMBF-Hauptstand besuchte Bundesforschungsminister Cem Özdemir das Exponat aus dem Förderprojekt Q-Exa: ein detailgetreues Mockup des Inneren eines Quantencomputers – inklusive Live-Verbindung zu einem echten Quantencomputer von IQM am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) in Garching. Zudem bot das Exponat eine VR-Anwendung zur „Begehung“ des Demonstrators im virtuellen Labor. Ziel des Förderprojekts: Die nahtlose Integration von Quantencomputern in High-Performance-Computing-Umgebungen.

Der intensive Austausch der Förderprojekte untereinander sowie mit Industriepartnern, aber auch die Präsentation von Quantensystemen für ein breiteres Publikum fördert sowohl die Akzeptanz als auch die Anwendungsperspektive der Quantentechnologien auf industriellem Level. Nicht zuletzt war der Austausch mit dem diesjährigen Partnerland der Hannover Messe Kanada von großer Bedeutung, um Kooperationsperspektiven in den Quantentechnologien während der heutigen geopolitisch herausfordernden Zeiten zu schärfen.

 

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Tobias Prenzel (Fraunhofer IAO) vom Netzwerkprojekt Quanderland bei seinem Pitch auf der Tech Transfer Stage in Halle 2.
Bild: VDI Technologiezentrum GmbH

Die Pitchenden auf der Tech Transfer Stage zu den Projekten aus der Fördermaßnahmen „Quantentechnologische und photonische Systemlösungen für die Nachhaltigkeit“.
Bild: VDI Technologiezentrum GmbH