Erstellt von Quantentechnologien

Kongress Quantensysteme 2022 läutet neue Forschungsära ein

Thomas Sattelberger, Beauftragter für Transfer und Ausgründungen aus der Wissenschaft im BMBF, präsentiert der Fachcommunity auf dem Kongress Quantensysteme 2022 erstmals das neue Forschungsprogramm „Quantensysteme“. © BMBF / bundesfoto / Lammel

Der Kongress „Quantensysteme 2022“ markiert den offiziellen Startschuss für das neue Forschungsprogramm, mit dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Förderung in der Photonik und der Quantentechnologien zukünftig zusammenführt. In Berlin konnten sich die rund 300 Teilnehmenden auf spannende Gäste und ein vielfältiges Bühnenprogramm freuen.

Photonik und Quantentechnologien gehen in vielerlei Hinsicht Hand in Hand. Um Synergien zwischen beiden Forschungsfeldern zu nutzen und zu schaffen, um Ressourcen zu bündeln und den Transfer aus der Wissenschaft in die Anwendung zu unterstützen, vereint das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)  gezielt beide Bereiche im neuen Forschungsprogramm "Quantensysteme – Spitzentechnologie entwickeln. Zukunft gestalten." Auf dem Kongress wurde das Programm nun erstmalig präsentiert.

Das neue Forschungsprogramm als Highlight des Tages

Das „Forschungsprogramm Quantensysteme“ definiert den strategischen Rahmen für die Forschungsförderung in der Photonik und den Quantentechnologien für das nächste Jahrzehnt. Nun war seine offizielle Veröffentlichung am Dienstag Anlass für den BMBF-Kongress „Quantensysteme 2022“. Hier stellte Thomas Sattelberger, Beauftragter für Transfer und Ausgründungen aus der Wissenschaft im BMBF, das Forschungsprogramm erstmalig der Fachcommunity vor.

In seinem Eröffnungsimpuls betonte Sattelberger die bereits starke Position Deutschlands in der Grundlagenforschung im Bereich der Quantensysteme. Zugleich unterstrich er aber auch zwei wichtige Missionen, die das Forschungsprogramm benennt: Den Transfer von der Forschung in die Anwendung sowie die Stärkung der technologischen Souveränität Deutschlands und Europas. Insbesondere die Photonikbranche in Deutschland sei bereits ein Idealbeispiel für eine erfolgreiche Grundlagenforschung, die den Sprung in die Anwendung geschafft und sich sicher auf dem Markt etabliert habe.

Auch bedankte er sich bei der Community für die Mitarbeit am Programm. Dieses basiert auf der „Agenda Quantensysteme 2030“, für die insgesamt 300 Expertinnen und Experten aus der Fachcommunity eng zusammengearbeitet haben, um Förderfelder und -ziele im Bereich der Photonik und der Quantentechnologien zu definieren.

Das Bühnenprogramm: Chancen ergreifen und Zukunft gestalten

Neben zahlreichen Vernetzungsmöglichkeiten wartete ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm auf die Teilnehmenden. Den Anfang machte der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar. In seinem Impulsvortrag stellte er Chancen und Herausforderungen in den Vordergrund, vor denen wir als Gesellschaft im 21. Jahrhundert stehen. Gleichzeitig betonte er unsere Möglichkeiten, mit innovativen Technologien diese Chancen verantwortungsvoll zu nutzen und potenziellen Schwierigkeiten zu begegnen.

Die zweite inhaltliche Session öffnete den Blick für Quantensysteme weltweit. Gemeinsam erfassten international agierende Expertinnen und Experten den Status Quo und diskutierten verschiedene Innovationsansätze aus der Photonik beziehungsweise den Quantentechnologien. Dabei sprachen sie auch über die weltweiten Quantensysteme-Märkte und die Perspektiven, die sich daraus ergeben. Das gemeinsame Fazit der Runde? Eine schnelle Berechnung komplexer Moleküle, abhörsichere Kommunikation, präziseste Messungen oder Optimierung von Prozess- und Lieferketten – dies alles sind Beispiele für das außerordentliche Potenzial von Quantensystemen und ihrer zu erwartenden enormen Umsatzstärke auf dem Markt. Es ist also eine logische Konsequenz, Quantensysteme verstärkt ins Visier der bundesweiten Förderung zu nehmen.

Der Frage, wie wir das Morgen der Quantensysteme gestalten können, widmete sich die dritte und letzte Session des Kongresses. Für die erste Diskussionsrunde lud das BMBF Vertreter aus Start-ups wie auch aus Venture-Capital-Gesellschaften ein. So entstand eine fruchtbare Debatte darüber, welche Innovationsökosysteme junge Quantensysteme-Unternehmen benötigen, um wachsen zu können. Die finale Diskussionsrunde rückte dann den Nachwuchs in den Fokus. An dieser Runde nahm auch Ina Schieferdecker, Leiterin der Abteilung „Forschung für Digitalisierung und Innovation“ im BMBF, teil. Gemeinsam mit Jacob Beautemps, der das Gesicht des YouTube-Wissenschaftskanals „Breaking Lab“ ist, und weiteren Gästen aus der nachwuchsorientierten Förderung des BMBF verdeutlichte sie die Notwendigkeit, die breite Öffentlichkeit zu Themen der Quantensysteme mitzunehmen und den Nachwuchs zu stärken.

Der Tag gehört der Community

Um die gesamte Community nicht nur in die Entwicklung des Fachprogrammes einzubinden, sondern auch in die Diskussionsrunden des Bühnenprogrammes, hatten alle Teilnehemenden nach jeder Diskussionsrunde die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Das Podium diskutierte die Fragen rege und erzeugte so bereits erste spannende Debatten. Zudem konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer auch an Umfragen teilnehmen, die dank der Liveauswertung direkt gezeigt haben, wie die Fachcommunity bestimmte Themen bewertet.

In den zahlreichen Vernetzungspausen konnten die Teilnehmenden zusammenkommen und in den Austausch treten. Vor allem die an den Kongress anschließende zweistündige Abendveranstaltung lud die Gäste nach über zwei Jahren Pandemie und virtuellen Veranstaltungen dazu ein, den persönlichen Kontakt zu suchen, aktuelle Forschungsthemen zu diskutieren und sich weiter zu vernetzen.

Die Begleitausstellung rundet den Kongress ab

Ein besonderer Publikumsmagnet war außerdem die Begleitausstellung „Quantum Aktiv“. Ob Spiele, VR-Installationen oder Animationsvideos: In den Vernetzungspausen präsentierten Projekte aus der gleichnamigen Fördermaßnahme mit großer Begeisterung ihre entwickelten intuitiven und innovativen Outreachkonzepte für die Quantentechnologien. Die Fördermaßnahme „Quantum Aktiv“ ist im Rahmenprogramm „Quantentechnologien – von den Grundlagen zum Markt“ angesiedelt. Sie zielt darauf ab, mit verschiedensten interaktiven und intuitiven Ansätzen die Funktionsweisen von Quantentechnologien und den ihr zugrundeliegenden physikalischen Phänomenen allgemeinverständlich zu vermitteln.

Downloads

Forschungsprogramm Quantensysteme – Spitzentechnologie entwickeln. Zukunft gestalten.

Agenda Quantensysteme 2030

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Thomas Sattelberger, Beauftragter für Transfer und Ausgründungen aus der Wissenschaft im BMBF, präsentiert der Fachcommunity auf dem Kongress Quantensysteme 2022 erstmals das neue Forschungsprogramm „Quantensysteme“. © BMBF / bundesfoto / Lammel

Dr. h. c. Thomas Sattelberger präsentiert den ehemaligen Mitgliedern des Programmausschusses Dr. Peter Leibinger und Prof. Dr. Immanuel Bloch das neue Forschungsprogramm Quantensysteme.
© BMBF / bundesfoto / Lammel

Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar hielt einen spannenden ersten Impulsvortrag über Technologieinnovationen des 21. Jahrhunderts und sprach über die Chancen und Herausforderung, die mit ihnen einhergehen.
© BMBF / bundesfoto / Lammel

Auf der Ausstellungsfläche warteten auf die Gäste viele spannende Exponate aus der Fördermaßnahme "Quantum Aktiv", eine Initiative, die u. a. die Entwicklung von Lehrmaterialien und Spielen zum einfacheren Verständnis von Quantentechnologien und -physik fördert.
© BMBF / bundesfoto / Lammel

Zusammen mit ihren Gästen sprach Moderatorin Monika Jones über vielfältige Themen, die die Fachcommunity beschäftigen.
© BMBF / bundesfoto / Lammel

Der Kongress bot der Fachcommunity die Chance, zusammenzukommen und in den persönlichen Austausch zu treten.
© BMBF / bundesfoto / Lammel